Der Verein zur Förderung des Freilichtmuseums "Römische Villa Haselburg e.V."


Vereinsanschrift:
Vorsitzender des Haselburgvereins
Arno Schäfer
Am Taubenbrunnen 22
64739 Höchst i. Odw.


Bankverbindungen:
Volksbank Odenwald Höchst
IBAN: DE415086351300030432 31
BIC: GENODE51MIC

Sparkasse Odenwaldkreis
IBAN: DE36508519520090002957
BIC: HELADEF1ERB


Der Vorstand


Vorsitzender: Arno Schäfer, Höchst i.Odw
Stellvertretender Vorsitzender: Dr. Michael Ditter, Michelstadt
Schriftführer: Lothar Lammer, Annelsbach
Kassenwartin: Anne Fischer, Mühltal




Vereinsgeschichte


Im Jahre 1979 wurden beim Bau einer Ferngasleitung auf der Höhe bei Hummetroth auf der Flur "Hasselburg" Grundmauern einer römischen Villa entdeckt. In den ersten Jahren danach erforschte das Landesamt für Denkmalpflege Hessen durch Wissenschaftler und Studenten unter der Leitung von Dr. Andrae, dem Leiter der Außenstelle Darmstadt, die Anlage, die abschnittsweise freigelegt und durch Erhöhung der Mauern sichtbar gemacht wurde. An den Arbeiten waren auch Schulklassen und Privatpersonen beteiligt, die Aufbauarbeiten führte die Firma Döring aus Kirchbrombach aus. Auf Anregung von Dr. Andrae beschlossen interessierte Beteiligte die Bildung eines Vereins.

Der Verein zur Förderung des Freilichtmuseums "Römische Villa Haselburg" e.V. wurde am 30. Dezember 1983 von 22 Personen aus der näheren und weiteren Umgebung gegründet. Von den Anwesenden wurde eine Vereinssatzung beschlossen und ein Vereinsvorstand gewählt: Vorsitzender Georg Roß, stellvertretender Vorsitzender Dr. Reinhard Andrae, Schriftführerin Monika Gerken, Kassenwärtin Luise Döring, Projektleiter für Ausgrabungen Dr. Andrae, für Restaurierung Hans-Joachim Döring, für gärtnerische Gestaltung Dieter Lemke, Gerätewart Klaus Singler. Arno Schäfer, der Bürgermeister von Höchst, leitete die Wahl. Bei der Mitgliederversammlung 1985 gab Georg Roß den Vereinsvorsitz auf, Dr. Andrae wurde Vorsitzender, Reinhold Fischer Stellvertreter.

Die Satzung des eingetragenen und gemeinnützigen Vereins legte als Zweck die Unterstützung der Bodendenkmalpflege durch folgende Maßnahmen fest: Erforschung der Geschichte der römischen Villa durch Ausgrabung und wissenschaftliche Auswertung; Restaurierung der römischen Baureste; Einrichtung eines Freilichtmuseums; Öffentlichkeitsarbeit durch Museum, Führungen und Publikationen. Die Zahl der Mitglieder betrug bis zu 100 Personen, zur Zeit (2007) sind es etwas über 60.

Der Verein übernahm vor allen Dingen die Pflege der inzwischen gewachsenen Anlage und die Betreuung der zahlreichen Besucher durch Erklärungen und Führungen, dabei auch Werbung neuer Mitglieder. Zuerst führte der Verein noch Ausgrabungen durch, dann blieben sie dem Landesamt vorbehalten; dieses legte bei einer Flächenuntersuchung für eine zweite Gasleitung die Grundmauern des Jupitergigantenheiligtums frei. Mit dem Aufbau der Ummauerung des Wirtschaftshofs wurde die Firma Walz aus Sensbachtal beauftragt.

1989 wurde ein neuer Vorstand gebildet; Vorsitzender R. Fischer, stellv. Vorsitzender Georg Werner Scheuer, Schriftführer Gerald Lang, Kassenwart Dieter Lemke, Projektleiter für Archäologie R. Fischer, für Restaurierung H.-J. Döring, für Grünanlage G.W. Scheuer, Gerätewart Dietrich Schmidt-Hellerau. Nun wurden nach Vorschlägen des Vereins im Einvernehmen mit Gemeinde und Landesamt in den folgenden Jahren viele Baumaßnahmen durchgeführt. So wurde die Umfassungsmauer nach Südosten verlängert, die Mauern des kleinen Wirtschaftsgebäudes darangebaut, die Ecken und das Tor in der Umfassungsmauer aufgemauert, nachdem der Verein die römischen Grundmauern freigelegt und neue Fundamente hergestellt hatte. Der westliche Mauerzug des Hauptgebäudes musste schon erneuert werden, ebenso die Innenmauern des Bades, für die der Verein ebenfalls neue Fundamente herstellte. Bei diesen Arbeiten wurden vom Verein archäologische Untersuchungen vorgenommen. Im gesamten Bereich der Villa legte der Verein Kies- und Grünflächen und Wege an. In Zusammenarbeit mit dem Landesamt wurde eine Beschilderung mit 16 Tafeln an den wichtigen Stellen eingeführt. Auf der gesamten Fläche des Haselburgareals nahm die Firma Posselt geophysikalische Messungen vor, die bis jetzt noch nicht ergrabene oder sichtbar gemachte Mauerzüge zeigen, darunter die eines großen Gebäudes in der Südecke.

Während der ganzen Zeit wurden die Besucher betreut, Vorträge gehalten, der Tag des Offenen Denkmals gestaltet, Exkursionen für die Vereinsmitglieder durchgeführt. Der Vorsitzende beschrieb in einer Broschüre die Anlage und ihre Geschichte, bearbeitete das gesamte Fundgut und stellte es in Katalogen dar. Der Verein nahm an Hessischen Vorgeschichtstagen teil und hatte dabei in Fritzlar Gelegenheit, sich selbst und die Haselburg vorzustellen. Er war Mitglied in der Limesarbeitsgemeinschaft, jetzt im Verein Museumsstraße Odenwald-Bergstraße, im benachbarten Schnellertsverein wie dieser auch im Haselburgverein. Die für die Baumaßnahmen benötigten Mittel wurden durch Aufwendungen der Gemeinde Höchst und des Landesamtes, durch Zuwendungen von Limesarbeitsgemeinschaft und Verein Museumsstraße, durch Spenden der Firma Ruhrgas AG, viele Spenden der Besucher und durch die Mitgliedsbeiträge aufgebracht.

Die Besetzung des Vereinsvorstandes wechselte einige Male. Stellvertretender Vorsitzender war Peter Hild, Schriftführer Stefan Breuer, nach dem Tod von Dieter Lemke übernahm Arno Schäfer die Kassenführung, Klaus Singler als Gerätewart betreut die eindrucksvolle Außenanlage. Es werden drei bis viermal im Jahr Vorstandssitzungen und jedes Jahr Mitgliederversammlungen abgehalten. Bei der Vorstandswahl 2004 trat der Vorsitzende Fischer nicht mehr zur Wahl an. Zum neuen Vorsitzenden wurde der Geschichtswissenschaftler Prof. Dr. Helmut Castritius gewählt, der von Prof. Egon Schallmayer, dem Leiter der Abteilung Archäologie des Landesamtes vorgeschlagen worden war. Stellvertretender Vorsitzender wurde Michael Müller, der als Doktorand eine Dissertation über die Haselburg verfasst, Schriftführerin Ulrike Posselt, die Vor- und Frühgeschichte studiert hat. Kassenwart wurde Georg Adam Hartmann, Gerätewart bleibt Klaus Singler. Als Beisitzer fungieren Reinhold Fischer, Bernd Hamann, Peter Hild, Gerald Lang und Arno Schäfer, als Beisitzer gehörte auch der zwischenzeitlich verstorbene Dr. Rudi Schultze dem Vereinsvorstand an.

Dem neuen Vorstand ist es gelungen, mit Mitteln des Landes die Ummauerung des Jupitergigantenheiligtums herstellen zu lassen. Eine Studentengruppe der Uni Frankfurt hat unter der Leitung von M. Müller Mauerzüge untersucht, die bei den geophysikalischen Messungen festgestellt worden waren. So wird der Verein auch künftig noch bisher verborgene Teile der Gesamtanlage untersuchen und sichtbar machen können.


Text: Reinhold Fischer