17.06.2018 Haselburg-Römerfest
Auch diese Jahr findet wieder unser traditionelles Römerfest am dritten Sonntag im Juni statt. Wieder werden zahlreiche Gruppen und Vereine Leben und Handwerk vor 2000 Jahren demonstrieren. Händler bieten die unterschiedlichsten Waren an. Lecker gewürzte Speisen und spezielle Getränke, insbesondere die nach überlieferten römischen Rezepten erzeugten, bieten interessante Geschmackseindrücke und runden das gastronomische Angebot ab. Geopark-vor-Ort-Begleiter vermitteln in Führungen über das römische Ruinengelände, dass die Römerzeit für die damals im Odenwald angesiedelte keltische und germanische Bevölkerung ganz andere Dinge zu bieten hatte als nur Gelage, Brot und Spiele.
Ablauf:
11:00 Uhr Eröffnung
12:00 Uhr Führung
13:00 Uhr Führung
14:00 Uhr Der Geschmack des Weltreichs - Einführung in die römische Küche, Buch-Vorstellung und Essensproben
15:00 Uhr Vorführung der Gruppen: Kleidung und Ausrüstung in römischer Zeit
16:00 Uhr Führung
Als besonderes Highlight wird während des Festwochenendes mit einem auf dem Gelände aufgebauten historischen Rennofen auf althergebrachte Weise Eisenerz verhüttet.
Das Haselburg - Informationszentrum ist von 11:00 Uhr bis 17:00 Uhr geöffnet. Der Eintritt ist frei. Der Haselburgverein bittet um Verständnis, wenn er die motorisiert anreisenden Besucher ausdrücklich bittet, die Vorschriften der Straßenverkehrsordnung und insbesondere die angeordnete Verkehrsbeschilderung zu beachten sowie nur auf ausgewiesenen Flächen zu parken.
Eisengewinnung mit einem Rennofen
Am 17. Juni 2018 bei dem Römerfest in der Villa Rustica Haselburg wird es wieder spannend. Dafür sorgt die Römergruppe aus Eisenberg, die auf Einladung des Haselburgvereinsvorsitzenden Arno Schäfer erstmals in Höchst aufschlägt. Der römische Vicus Eisenberg zählt zu den größten römischen Siedlungen auf dem Gebiet der heutigen Pfalz und gründet sich auf die industrielle Herstellung von Eisen für militärische und zivile Zwecke. Der rührige Römerverein hat nach den archäologischen Funden einen Rennofen als ovalen Schachtofen nachgebaut, ausdauernd experimentiert und als Ergebnis vor Ort gefundenes Eisenerz verhüttet.
Im Haselburggelände wird zunächst der Rennofen aufgebaut und getrocknet. Dann wird im Wechsel mit Holzkohle ein Erz der keltischen Treverer aus der Region Luxemburg eingebracht, welches ca. 70 % Eisenoxid beinhaltet. Mit dem Gebläse können im Ofen Temperaturen bis zu 1500 °C erreicht werden.
Das erwartende Ergebnis ist die Luppe, ein Eisenschwamm, der durch Ausschmieden zu einem Barren geformt wird und zur Weiterverarbeitung zu einem Werkstück geeignet ist.
Im Rennofen wird nicht das Eisen geschmolzen, sondern das Gestein, welches sich als Schlacke am Ofengrund sammelt. Gelegentlich muss die Schlacke abgestochen werden. Dabei lässt man das flüssige Gestein abfließen, um im Ofen wieder Platz zu schaffen.
Leider lässt sich am kommenden Sonntag der Prozess der Eisengewinnung auf römischer Art zeitlich nicht genau festlegen. Alle Abläufe werden erläutert und können beobachtet werden.
Der Geschmack des Weltreichs - Einführung in die römische Küche
Schlemmen wie Konsul Lucullus oder eher vom Notwendigsten leben wie ein Legionär? Die Unsterblichkeitsformel entdecken, die ein Greis Kaiser Augustus verriet: außen Olivenöl - innen der römische Aperitif Mulsum! Wie war das mit der berühmten-berüchtigten Fischsauce? Gab es Zucker und Salz? Was steckt hinter dem Kochbuch des Apicius?
Für die Aufklärung sorgt der dazu extra aus Aachen anreisende Autor Michael Kuhn am 17. Juni 2018 bei dem Römerfest in der Villa Rustica Haselburg.
Der Historiker stützt sich dabei nicht nur auf trockenen Fakten, denn das Essen vergangener Zeiten interessierte ihn so stark, dass aus seinen Recherchen und dem Nachkochen ein Buch entstanden ist. Bild, Text und Rezepte ergeben ein buntes und umfassendes Bild der römischen Esskultur. „Die Römer waren sehr kosmopolitisch“, so Kuhn. „Sie bezogen Zutaten aus aller Herren Länder und brachten auch Pflanzen mit, die wir heute als einheimisch empfinden, die aber tatsächlich aus dem Nahen Osten oder sogar China stammen, wie zum Beispiel Kirschen, Aprikosen, und Maronen.
Bewusst bietet der Autor eine Einführung in die römische Küche, die in die Lage versetzt, den Geschmack eines untergegangenen Weltreichs zu genießen. Die Rezepte sind so gehalten, dass sie jeder ohne großen Aufwand kochen kann.
Ergänzend zu der Buchvorstellung mit der Einführung in die römische Küche wird Michael Kuhn häppchenweise verschiedene Kostproben reichen, um den Geschmack der römischen Küche zu vermitteln.
Was wir suchen
Zusätzliche Helfer ! Die Vereinsmitglieder geben ihr Bestes und arbeiten ohne Unterbrechung an diesem Sonntag. Meist bleibt nicht mal Zeit, selbst etwas zu essen geschweige denn selbst mal über den Festplatz zu gehen. Wir brauchen unbedingt noch ein paar helfende Hände, ob beim Verkauf des römischen Würzweins, an der Kuchentheke, bei den Steaks, bei den Spielen für Kinder oder im Hintergrund an der Spülmaschine. Wer möchte, kann sich hierzu auch römisch einkleiden lassen. Bitte schenken Sie unserer Ausgrabungsstätte Haselburg etwas von Ihrer Zeit (z.B. 3 Stunden )! Melden können Sie sich unter vorstand@haselburg.de
Der Förderverein arbeitet ehrenamtlich, auch die Gruppen, die uns besuchen tun dies auf eigene Kosten. Der Ertrag des Festes wird für die bauliche Unterhaltung der antiken Mauern eingesetzt