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Beifall für den Referenten

Es war ein herrlicher Sommersonntag mit unterschiedlichen Freizeitangeboten in den umliegenden Orten oder mit einem Schwimmbadbesuch. Und doch folgten mehr Besucher als sonst der Einladung des Haselburgvereins zu dem Vortrag „Sexualität und Erotik in der antiken Welt“. Wegen des Klimas hatte der Verein vorsorglich eine Pause eingeplant, die gerne für Getränke, römisch inspirierte Snacks und für Gespräche genutzt wurde.
Bei der Begrüßung betonten Vereinsvorsitzender Bgm. a.D. Arno R. Schäfer und dessen Stellvertreter Dr. Michael Ditter die satzungsmäßige Verpflichtung des Vereins, das geschichtliche Wissen zu mehren, unter anderem durch entsprechende Vorträge.
Wir sind froh, dass wir für dieses sensible Thema den Archäologen und Studienreiseleiter Mario Becker, MA, gewinnen konnten, der Dozent an der Uni Frankfurt mit dem Forschungsschwerpunkt Alltagsleben in der Antike ist.
Frei und locker vortragend, mit großer Sachkenntnis, Charm, Humor und unterstützt von umfangreichem Bildmaterial gelang es dem Referenten, die Besucher zu fesseln.
Im menschlichen Miteinander spielen Sexualität und Erotik immer eine Rolle, allerdings änderten sich die Sichtweisen im Laufe der Zeit. Nach antikem literarischem Mythos waren die Menschen ursprünglich doppelt. Doch die Götter teilten sie, um ihren Übermut zu beschneiden, in je zwei Hälften. Eros ist daher die Suche des Einzelnen nach seiner verlorenen männlichen oder weiblichen Entsprechung.
Ovids Lehrgedicht „Ars Amatoria“ gibt den Römern genaue Anleitungen für das Intimleben mit dem jeweils anderen Geschlecht.
Erotisches durchzog auch die Kunst bei Plastiken, Malerei oder in Mosaiken. Gebrauchsgegenstände wie Lampen, Spiegel, Trinkgefäße, Vasen aber auch Weihegaben waren oft mit erotischen Symbolen verziert.
Nicht jugendfrei waren die Graffitis, wie sie unter anderem in Pompeji entdeckt wurden. Erfrischend hingegen die Bezüge, die der Referent immer wieder mit unserer heutigen Zeit und deren Bildsprache verknüpfte.
Begeisterte Besucher, die teilweise aus dem Vordertaunus und dem Frankfurter Raum angereist waren, werteten die Veranstaltung als lehrreichen und positiven Spätnachmittag.